Florian Schauer-Bieche

40 | Florian Schauer-Bieche | Wisch und weg

Florian Schauer-Bieche ist einer der jungen Autorinnen und Autoren Klagenfurts, die irgendwann von ihrer Leidenschaft, der Literatur, leben wollen. Der bald 26-Jährige kam über ein Praktikum und anschließender Tätigkeit bei der Kleinen Zeitung zum Schreiben.

„Ich hab’s da für mich entdeckt und bin einfach hineingestolpert“, meint Schauer-Bieche. Eigentlich lebt er schon jetzt vom Schreiben, wenngleich in etwas banalerer Form – der (noch nebenberufliche) Autor ist hauptberuflich Pressesprecher. „Es ist für mich gewissermaßen eine Ergänzung zum Job, wo ich tagtäglich mit Medien und dem Schreiben konfrontiert bin. Schauer-Biecher weiter: „Ich kann einfach nicht anders. Jeder Tag, der ohne ein von mir geschriebenes bzw. getipptes Wort vergeht, ist ein – hart formuliert – ein vergeudeter Tag für mich.“

Ganz untalentiert dürfte er nicht sein – die Schreibklasse von Walter Fanta an der Alpen Adria Universität hat ihn zum Sieger gekürt. Schauer-Bieche las auch schon beim Reader’s Corner am Alten Platz und im Rahmen der Klagenfurter Gruppe.

Wer von der Literatur leben will, muss auch etwas verkaufen. „Noch ist es nicht soweit. Das ist mein Ziel für 2014“, erklärt Schauer. Bis dahin kann man seine Texte auf der Website kostenlos zum Nachlesen herunterladen. Dort noch nicht verfügbar, also quasi exklusiv bei pingeb.org, gibt’s seinen aktuellsten Text.

Florian Schauer-Bieche - Fotos: (c) Florian Rachor

Wisch und weg, das pingeb.org-E-Book der Woche, handelt von sehr real erscheinenden Begebenheiten im Zeitalter sozialer Netzwerke.

Lena ist stinksauer. Gerade im letzten Schuljahr muss ihr Vater in das kleine Kaff am Ende der Welt ziehen. Von Berlin nach Klagenfurt.  Hinzu kommt, dass Lena von ihrer Social Media Sucht loskommen soll, weswegen ihr Vater gleich einen auf Gesundheitsapostel macht und die neue Wohnung von sämtlichen Verbindungen in die große weite Welt trennt. Da hilft kein Flehen und kein Wimmern: Sie muss sich mit der Realität begnügen, die zunächst die blanke Langeweile des echten Lebens offenbart. Ohne Netz keine Freunde. Ohne Freunde keine Gesprächspartner. Doch je mehr sich Lena mit sich selbst beschäftigen muss, desto eher bemerkt sie, dass die Offline-Welt gar nicht so schlimm ist und durchwegs schöne Seiten hat. Sie erfährt, dass es Momente gibt, die man genießen und für sich speichern kann. Sie entdeckt die Ruhe, die Zufriedenheit. Das Verhältnis zu ihrem Vater bessert sich. Bis just an jenem einen verhängnisvollen Tag dieser neue Junge in ihrem Bus sitzt und Lena vor die Wahl stellt: Online oder Offline?

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Foto: (c) Florian Rachor