106 | Hosea Ratschiller | Der Allerletzte Tag der Menschheit
Hosea Ratschiller ist der FM4-Ombudsmann. Unter anderem. Denn vor sechs Jahren startete der gebürtige Klagenfurter mit seinem ersten Programm „Liebe Krise 2.0“ quasi eine Zweitkarriere als Solokabarettist.
Allein – die Bezeichnung liegt ihm nicht. „Öffentliche Rechthaberei ist ja grundsätzlich was Demokratisches, solange sie Widerspruch duldet. Aber das ist nicht das, was ich auf der Bühne machen will. Meine Leidenschaft gilt eher der farbenfrohen Darstellung von Grauzonen. Wenn ein Minister bei der Thai-Massage mit den unmittelbaren Auswirkungen seiner Politik konfrontiert wird, wie reagiert er da? Sowas interessiert mich“, erzählt Ratschiller. Er ist lieber Komiker als Kabarettist.
Und als solcher tourte er
heuer gleich zweigleisig durch die Lande. Einerseits mit seinem Programm
„Doppelleben“. Zum anderen mit einer Co-Produktion mit dem Kärntner Kabarettduo
RaDeschnig. Damit machen sie demnächst, am 5. Dezember, in Klagenfurt Station.
„Der Allerletzte Tag der Menschheit“ (ab 22. November auch als CD im ORF-Shop) befasst sich mit Österreich. Aber nicht der Zeitung: „Es gibt auch ein gleichnamiges Land. Das kennen die wenigsten. Vielleicht sollte man mal Inserate dafür schalten“, überlegt Ratschiller. Er selbst schlüpft dabei gleich in 43 verschiedene Rollen. „Ich habe versucht, ein flirrendes Sammelsurium an Figuren und Situationen für Österreich hinzustellen.
Anstrengend? Das ist diese Arbeit nur, wenn ich kurz vergesse, was für ein unfassbares Glück es ist, sie machen zu dürfen.“ Über die Radeschnig-Zwillinge sagt er: „Es war Liebe auf den ersten Blick, obwohl ich zwei Mal hinschauen musste. Ich bin unendlich fasziniert, wenn Menschen irgendetwas sehr gut können. Und Birgit und Nicole können viele Sachen sehr gut.“ Dass die beiden auch noch aus derselben Gegend stammen, ist für Ratschiller in diesem Fall „ein heimeliger Bonus“.
5. 12., Jazz-Club Klagenfurt
hosearatschiller.at
@HRatschiller
Fotos: Ingo Pertramer, Peter Sihorsch
