Selbst-funkende NFC-Sticker: pingeb.org noch cooler

Prickelnde Aussichten für Freunde von Kunst- und Kultur in Kärnten! Projekt Ingeborg die ersten smarten Sticker im neuen Design an 100 Orten angebracht. Man setzt dabei auf eine neue Zugangstechnik, die vieles vereinfacht.

Herkömmliche NFC-Chips zwingen den Nutzer mit ihrer mikrigen Reichweite von max. 1 cm dazu, sein Handy auf den Sticker zu legen – daher auch das alte Sticker-Design. „Da kann man gleich einen lahmen QR-Code scannen!“, beklagt sich Georg Holzer, Co-Gründer des Projekts, dessen Unternehmen übrigens selbst u.a. QR nutzt.

NFC-Technik aus russischen Labors

„Beim Besuch eines Handelsvertreters kam die volle Erleuchtung“, verrät Technik-Chef Bruno Hautzenberger. Der Russe zeigte den beiden neuartigen NFC-Chips, die ohne Batterie noch weiter funken. Der Chip ist auf eine dünne Schicht, ganz ganz leicht radioaktiven, Sheldoniums aufgetragen, die ihn mit Energie versorgt. „Unser Lieferant hat uns versichert, dass das höchstwahrscheinlich völlig unproblematisch ist“, beruhigt Hautzenberger.

Der Vorteil der neuen Technik: Man kann NFC nun auch nutzen, ohne zum Pickerl zu gehen und sein Handy aufzulegen. Pieps-Pieps und alle Androiden und iPhones in der Nähe öffnen die aktuelle Künstlervorstellung. „Das funktioniert nun im Umkreis von 20 und mehr Metern – eine großartige Sache und viel einfacher“, erklärt Holzer, der ob des automatischen Öffnens der Artikel auf allen Handys in der Nähe mit stark steigenden Zugriffszahlen rechnet.

Die alten Sticker und das neue Design.

Kein Gegenwind erwartet

Öko-Fundis und GrünInnen bereiten dem Kulturprojekt kein Kopfzerbrechen. „Strahlen sieht man ja nicht und die Abwahl der Grünen zeigt zudem, dass sowas eigentlich eh allen wurscht ist“, ist Holzer optimistisch.

Ob Nebenwirkungen zu befürchten sind? „Naja. Es könnte unter Umständen … Nein. Eigentlich nur, wenn man sich zu lange in der Nähe der neuen Sticker aufhält“, meinen die Kulturenthusiasten. „Aber hej, wer verbringt schon freiwillig zu viel Zeit bei Haltestellen?“, fragt Holzer.

Auf eine explizite Genehmigung vonseiten der STW – Partner in dem Projekt – hat man übrigens verzichtet. „Startups fragen nicht um Erlaubnis, sie betteln um Verzeihung”, meint Hautzenberger, der diesen Satz „irgendwo gelesen hat und sehr cool findet“. So cool wie bald alle Kärntner pingeb.org finden werden. (HGH/NIX)

Foto: Adobe Stock/Eugenio Marongiu