Mara Ban

64 | Mara Ban | Zwei süße Mädel

Mara Ban ist 18 Jahre jung, kommt aus Klagenfurt und geht in Wien zur Schule. Dort engagiert sie sich bei der Aktion Kritischer Schülerinnen und Schüler (AKS) im LGBT-Bereich für mehr Gleichberechtigung und Gleichbehandlung.

Ja, sie ist ein Fan von Conchita Wurst. „Aber es war mehr ein Sieg für die Community als für Österreich, wo in Sachen Gleichbehandlung noch viel zu tun ist“, meint Ban.

Der Poetry Slam hat es Ban angetan. Ihre ersten Gehversuche in dieser literarischen Gattung unternahm sie im Alter von 14 Jahren im Klagenfurter Eboardmuseum. Ihre Begabung stellte sie 2011 unter Beweis, als sie in Dornbirn beim Ö-Slam Vizemeisterin wurde. „Ich kann auf die Bühne gehen und Leute hören mir zu, auch wenn ich keinen ‚Namen‘ habe“, erklärt Ban. Nicht nur sie könne auf der Bühne Emotionen ausleben, auch dem Publikum stünde dies frei.

Ban eckt gerne an, in ihren Texten thematisiert sie auch Sexualität und bricht damit noch heute so manches Tabu. Die jüngst gewonnene Popularität von Poetry Slams aufgrund des YouTube-Hits von Julia Engelmann sieht sie kritisch: „Einerseits freut mich das, andererseits ist ihr Text durchaus auch kritisierbar.“

Zwei süße Mädel (gays of the month) ist der pingeb.org-Text der Woche, den es als E-Book an über 200 Orten in und um Klagenfurt gibt. Er handelt von zwei Lesben, die in einer Nacht aufeinandertreffen und danach miteinander reden. Er ist Teil des Projekts „REIGEN revisited“.

Cover REIGEN revisitedMit REIGEN revisited versuchen Ute Liepold und Bernd Liepold-Mosser eine spannende Neuauflage von Arthur Schnitzlers Skandalwerk der vorletzten Jahrhundertwende. „Vor über 100 Jahren wurden damit soziale wie gesellschaftliche Schranken thematisiert, die auch heute noch nicht ganz überwunden sind“, meint die Regisseurin.

Lipold brachte zehn Kärntner Autorinnen und Autoren zusammen, die den Reigen neu erfanden und ihre jeweiligen Charakter wie im Original an die nächste Szene, an die nächste Autorin bzw. Autor weitergaben.

Neben Mara Ban finden sich in dem Buch noch Szenen von Lilian Faschinger, Stefan Hafner, Silke Hassler, Karsten Krampitz, Isabella Straub, Cornelia Travnicek, Peter Truschner, Josef Winkler und Robert Woelfl. Erschienen ist das Buch in der Edition Meerauge (112 Seiten, 15 Euro).

Ute LiepoldKein Reigen ohne Theater. Das neu verfasste Stück geht im Wappensaal des Landhauses über die Bühne. Termine: 21. (Premiere, ausverkauft), 23., 24., 28.–31. Mai, 4.–6. Juni 2014, jeweils 20 Uhr. Karten gibt es via oeticket.com und in allen Trafiken.

Für die Musik sorgt mit Herwig Zamernik alias Fuzzman ein alter Bekannter.

Liepold reizte der Spielort besonders: „Das historische Herz Kärntens sollte einmal gesellschaftlich durchlüftet werden.“ Dass die Thematisierung von Sexualität mit einem Skandalstück im Landtag überhaupt möglich waren, dafür sorgte der politische Wandel in Kärnten. „Die Unterstützung durch den Landtagspräsidenten Reinhard Rohr war enorm wichtig“, schilder Liepold.

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