Robert Musil, Bildquelle: Robert Musil-Institut für Literaturforschung, Walter Fanta

21 | Robert Musil | Zwei Erzählungen

Robert Musil, Bildquelle: Robert Musil-Institut für Literaturforschung, Walter FantaRobert Musil ist einer jener Autoren, auf die wir uns bei Projekt Ingeborg besonders gefreut haben, ist er ein literarisches Aushängeschild Klagenfurts. Obwohl: genaugenommen war er nie Klagenfurter. Als er auf die Welt kam, 1880, gehörte sein Geburtshaus, das heutige Robert Musil-Literaturhaus, zur selbstständigen Stadtgemeinde St. Ruprecht, die erst 1939 eingemeindet wurde. Da war Musil jedoch schon längst fortgezogen.

Der Literat ist noch aus einem zweiten Grund für pingeb.org interessant: Seit dem 1. Jänner 2013 sind all seine Werke freie Werke. Das heißt, sie dürfen frei verwendet werden, weil 70 Jahre nach dem Tod eines Autors das Urheberrecht abläuft. Weil nun jeder seine Bücher lizenzfrei nachdrucken darf, wird für 2013 eine wahre Musil-Schwemme erwartet. Auch bei Projekt Gutenberg sollte es schon bald mehr als nur ein kostenloses E-Book geben.

Robert Musil braucht man nicht weiter vorstellen – ein Link zur Wikipedia schadet dennoch nicht. Sein Nachlass verdient allerdings besondere Aufmerksamkeit.

Robert Musil-Literaturhaus in Klagenfurt

Am Klagenfurter Robert Musil-Institut für Literaturforschung beschäftigt man sich intensiv damit, all seine Werke in umfassender Form der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. „Wir bieten das Gesamtwerk Musils schon seit einiger Zeit in elektronischer Form zum Kauf an“, erklärt Walter Fanta, der maßgeblich daran mitwirkte. Der hohe Kaufpreis von 199 Euro hätte allerdings zwei Gründe: „Einerseits fällt erst jetzt das Urheberrecht weg und andererseits mussten bislang Lizenzgebühren für die Software bezahlt werden“, meint Fanta.

Künftig will man auf das Web und OpenSource-Archive setzen. Allerdings sollen Musils Werke nicht bloß als E-Book-Download angeboten werden. „Das wird es auch geben. Allerdings liegt unser Hauptaugenmerk auf der wissenschaftlichen Aufbereitung“, ergänzt Fanta. Bis es soweit ist, wird es aber noch etwas dauern.

Bei den knallgelben Stickern gibt es diese Woche nicht das gesamte Werk als Download sondern zwei Erzählungen Musils, die Fanta speziell für Projekt Ingeborg ausgewählt hat: Die Affeninsel und Slowenisches Dorfgebräbnis.


Projekt Ingeborg wünscht viel Freude an der nun freien Literatur und allen Freunden und Kunstschaffenden – auch über die Stadtgrenzen hinweg – Alles Gute für 2013!

Bildquelle der historischen Musil-Fotos: Walter Fanta, Musil-Institut