16 | Gerald Eschenauer | Miefke Saga
Gerald Eschenauer, Jahrgang 1972 wurde in der Mittelkärntner 500 Seelengemeinde Zweikirchen, am Fuße des Ulrichsberg, als jüngstes von insgesamt acht Kindern geboren. Mehrere Jahre arbeitete Eschenauer im Rundfunk. Schauspiel, Theater, die Literatur und Philosophie sind seither sein steter Begleiter.
Eigentlich ist Eschenauer ein Villacher. Der Bezug zur Landeshauptstadt (und damit zu Projekt Ingeborg) kommt durch seine Mitgliedschaft in der „Klagenfurter Gruppe“, einer Vereinigung junger Literatinnen und Literaten. Eschenauer meint von sich, er sei „unbequem und ein guter Beobachter“ – Zutaten, die man in seinem Debutwerk eindeutig herauslesen kann.
Miefke Saga ist eine ironisch bissige Auseinandersetzung mit der Gesellschaft. Eschenauers Protagonisten, „Die speibende Hölga“ oder der “sterbende Literat Clemens Pfeifhofer“ weisen auf gesellschaftliche Phänomene hin, die in der Öffentlichkeit längst toleriert, nicht aber thematisiert werden.
Der Villacher wählt dazu verschiedene literarische Formen. Die Kurzgeschichte in unübertrefflicher Dichtheit, allgemein erzählende Prosa ohne sich an Konventionen zu binden, das Essay jeweils in direkter, fast roh wirkender Form. Keine liebliche Wortwahl. Direktheit, Echtheit und Wahrhaftigkeit sind in Eschenauers Texten spürbar. Zu finden sind ebenso literarische Statements, die wöchentlich im Rahmen des Multimediaprojekts Mittagskogel 365+1 entstehen.
Die Miefke Saga, ein literarisches Lebenszeichen aus Kärnten. Ein Bändchen mit Herzschlag in einer Zeit des gesellschaftlichen und politischen Exitus. Erschienen ist das Werk im Verlag „Bibliothek der Provinz“, erhältlich ist sie im gut sortierten Buchhandel oder bei Amazon.
Einen Ausschnitt daraus gibt es als Leseprobe bei den knallgelben Stickern von Projekt Ingeborg.