Robert Schabus, Foto: Johannes Puch

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Robert Schabus hat zweifellos beides: Den thematischen Spürsinn und die handwerklichen Skills für herausragende sozialdokumentarische Filme. Seit der gebürtige Gailtaler vor 15 Jahren einer eigene Filmproduktionsfirma gegründet hat, fällt er regelmäßig mit Dokumentationen auf, die den Finger gern in offenen Wunde legen.

Nun hat Schabus einen für ihn, wie er sagt, „großen Schritt“ getan: 'Bauer unser' ist sein erster Film, der in Österreich flächendeckend in die Kinos kommt. Wenn's gut läuft, sind auch Übersetzungen in andere Sprachen drin. Worum es ihm dabei geht? „Ich bin ja selbst auf einem Bauernhof in Oberkärnten aufgewachsen. Auch deshalb war es mir ein Bedürfnis, das Thema Landwirtschaft aufzugreifen – weil so vieles verkehrt läuft“.

„Bauer unser“ ist eine Filmdoku, in der mit großer Nüchternheit die Mechanismen und Zusammenhänge freigelegt werden, die für die Landwirtschaft in Europa bestimmend geworden sind. Schabus und sein Team recherchierten dafür bei Wachstumstreibern und Wachstumsverweigerern, bei konventionellen Landwirten, Bio- und Kleinbauern, in der Lebensmittelindustrie und im Dunstkreis der EU-Entscheider.

Das Fazit des Filmemachers: „Ich war am Ende selbst überrascht, wie klar und unhinterfragt sich die Politik der Industrie unterwirft.“ Ein Film, der uns Konsumenten wichtige Einblicke gibt in die existenziellen Zwänge moderner Landwirtschaft. Und der letztlich der Entfremdung zwischen Produzent und Konsument entgegenwirken kann. Zu sehen ab 11. November 2016.

bauer-unser.at

Foto: Johannes Puch

1 Kommentar
  1. Eder Andreas
    Eder Andreas sagte:

    Ich bin aus Bayern nahe der österreichischen Grenze. Ich habe zufällig erfahren, dass der Film in Österreich in den Kinos läuft.
    Ein wirklich sehr gut gemachter Film.
    Bei uns hört man in den Medien gar nichts von dem Film. Es wäre gerade in Deutschland wichtig, dass der Film in die Kinos kommt. Wird das noch geschehen?

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