119 | Lydia Mischkulnig | Die Paradiesmaschine
Lydia Mischkulnig, 1963 in Klagenfurt geboren, ist eine unermüdliche Spracharbeiterin. Kenner und Kritiker loben ihre analytische, präzise und klare Formulierungsgabe. Bei Mischkulnig bleibt sprachlich nichts verschwommen, auch wenn die Inhalte ihrer Romane, Erzählungen und Kurzgeschichten oft ins Surreale abgleiten.
Sie selbst beschreibt es als „Lust, mit Sprache zu formen und zu komponieren. Da Weltliteratur Aufschlüsse über die Erfahrungen des Menschseins speichert und nicht aufhört zu wirken, gibt es Halt im Schreiben und Lesen.“ In Wien wohnhaft, fühlt sich die Autorin mit Kärnten immer noch „über meine Familie, die Literatur und den See“ tief verbunden.
Die Paradiesmaschine, ein Erzählband, wurde vor wenigen Tagen bei Haymon veröffentlicht. Den Leser erwarten 18 Erzählungen, die thematisch oszillieren zwischen den persönlichen Befindlichkeiten der meist weiblichen Erzählerin und aktuellen, gesellschaftspolitischen Diskursen wie Globalisierung, Prekariat, Alltagsrassismus, Flüchtlinge, Feminismus etc., eingebettet in sich teils kafkaesk entwickelnde Geschichten.
Mischkulnig dazu: „Literatur lässt sich bei mir nicht rubrizieren. Welt, Gesellschaft, ich selbst, wir richten dauernd eine Unordnung an - es ist ein physikalsiches Gesetz. Diesen Wahnsinn versuche ich mit Sprache zu fassen und in Geschichten zu bändigen.“
Hören kann man Auszüge aus der Paradiesmaschine demnächst bei einer Lesung der Autorin im Musilhaus: 25. Oktober, 19.30 Uhr, Bahnhofstraße 50 in Klagenfurt.
lydiamischkulnig.net
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200 Seiten, 19,90 Euro
Hardcover und E-Book
Foto: Margit Marnul