06 | David Schuller | Gedichte
David Schuller (31) wird den meisten Klagenfurtern als Eishockeyspieler ein Begriff sein. Die Gedichte des Germanistikstudenten sind jedoch preisgekrönt. 2011 gewann er den Kärntner Lyrikpreis.
Die große Privatbibliothek seines Vaters, einem Deutschlehrer, nahm er erst nur am Rande wahr. Der Sport war viel wichtiger. Literatur gewann für ihn im Ausland an Bedeutung, als er mit 14 Jahren in Saskatchewan Eishockey spielte. Sein erstes „richtiges Leseerlebnis“ war Der Steppenwolf von Hermann Hesse.
2001 kam Schuller nach Klagenfurt und spielt seither – mit einer Unterbrechung in der Saison 2006/07 – für den KAC.
Das Schreiben der Dichterin Friederike Mayröcker wäre es gewesen, so Schuller, das ihn dazu verlockte, seinen eitlen und größenwahnsinnigen Gedanken, vielleicht selbst etwas aufs Papier zu bringen, das brauchbar wäre, nachzugeben. Inspiration für seine Gedichte holte sich Schuller unter anderem vom Maler Mark Rothko, dem er sein Gedicht „Room and Cradles“ widmete.
Außer den preisgekrönten Gedichten (zwei der drei gibt es bei den knallgelben Stickern von Projekt Ingeborg) hat Schuller noch nichts veröffentlicht. Die drei Gedichte seien zwar kurz, doch so auch leicht am Handy zu konsumieren. „Wenn man sich mit sprachlicher Verdichtung beschäftigt, wird jedes Wort gewichtig“, meint der Lyriker.
Schuller will seinen Texten die Zeit geben, die sie brauchen, um sich, wie er sagt, „emotional abkühlen zu können, damit sie sich vom gewissen, störenden „Ich-Gerülpse“ distanzieren.
Schreiben ist für Schuller auch immer eine Zeitfrage, weshalb kurze Essays und Lyrik im Vordergrund stehen. Thema ist darin häufig das „Nicht-Akzeptieren-Wollen von Verfall“.