82 | Bernd Sibitz | PANIK in St. Ruprecht und anderswo
Bernd Sibitz hat sich ziemlich Zeit gelassen mit seinem literarischen Erstling. 70 ist er geworden letzten Herbst. Kurze Zeit später erschien seine autobiographische Textsammlung, die sich über Jahre und Jahrzehnte in den Schubladen zusammengefunden hatte. In Klagenfurt aufgewachsen, war Sibitz nach seinem Welthandelsstudium in Wien meist mit anderem beschäftigt.
Als PR-Experte arbeitete er für namhafte Marken und Institutionen, er war auch als Autor für Zeitschriften und Illustrator aktiv. Doch abseits davon schrieb er immer literarische Texte, veröffentlichte auch in der Literaturzeitschrift „wespennest“. „Literatur ist ein ständiger Begleiter und eine Kraft, die Mut macht, stolz zu sein auf das, was man schon erreicht, überstanden, durchgemacht hat“, so seine Überzeugung.
Literatur und seine
Proponenten ziehen sich durch sein Leben: Gert Jonke war sein Jugendfreund,
Peter Turrini sein Klassenkamerad. Der kommentiert Sibitz späten Erstling nun
so: „Für die Literatur gilt kein Alter, sondern nur die Bereitschaft, sich
anzustrengen, ja zu quälen.“
„Panik in St. Ruprecht und anderswo“, dessen leitmotivischer Text das pingeborg E-Book der Woche ist, untertitelt der Klagenfurter mit „eine etwas andere Biographie“ (erschienen bei Heyn). Mit dem Journalisten Phillip Novak hat Sibitz jemanden gefunden, der seine 500 Seiten Textsammlung mit Fingerspitzengefühl und Konsequenz auf knapp 200 Seiten eingedampft hat. Was blieb, ist eine bunte Mischung aus Prosatexten, Gedichten, Glossen, Kommentaren, die viel von dem gesellschaftspolitischen Kontext ihrer Zeit mittransportieren.
Erhältlich um 24,90 Euro bei Heyn und im gut
sortierten Buchhandel.
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Fotos: Philipp Novak - phino-photo