46 | General Hatzenbichler and the Apologists of Groove and Seduction | If I Just Tried

General Hatzenbichler and the Apologists of Groove and Seduction entstand im Sommer 2005. „Schwer enttäuscht von der zeitgenössischen Popmusik sammelt sich eine Handvoll Musiker rund um den charismatischen General Hatzenbichler. Man hört zerkratzte Schallplatten, klimpert auf einem verstaubten Klavier und singt die Songs von Dylan, Jagger und Waits. Die Mädchen tanzen als ob es kein Morgen gäbe und der General hat seine Band gefunden“, so steht es im Pressetext der „über die Südautobahn verstreuten Combo“.

General Schorsch (Georg) Hatzenbichler: Gesang und Blues-Harp
Fat ‘Olli: Rythm und Slide Guitar
Ratboy Johnson: Lead Guitar
Long John Silver: Bass
Airdried Steve McKay: Piano
Vicious Spiderear Dörfler: Drums
Clayton A. Hatzenbichler, Jr.: Gesang, Synth

Auch wenn die eingangs geschilderte Entstehungsgeschichte eher als Metapher denn als strikte Tatsachenbeschreibung zu verstehen ist, illustriert sie das Selbstverständnis der Band: Gegründet mit dem Ziel, die gemeinsame Liebe zum Rock der späten 1960er-Jahre in eigenen Songs zu manifestieren, wuchs man rasch zum siebenköpfigen Kollektiv heran.

Nach zahlreichen Auftritten in und um Österreich entschloss sich die Band gemeinsam mit Herwig „Fuzzman“ Zamernik, die stärksten Songs des tief in Blues, Country und Soul verwurzelten Songportfolios zum Debütalbum „Stupendous Stories of Adventure and Romance“ zusammenzufassen. In Zamerniks Studio – dem berühmt-berüchtigten Fuzzroom – entstanden in sechs Tagen fast 20 Songs. Manche könnten direkt ins Vinyl geritzt werden, andere werden erst in Wohnzimmern und auf Laptops zwischen Klagenfurt und Wien komplettiert.

Das Resultat ist eine ungestüme und raue Mixtur voller Wahrheiten, wie sie ein Mann sonst nur entlang des Mississippi zu finden vermag. Ob in den Tanzschuhen oder tief im Herzen: Das Gesöff brennt wie Feuer.

General Hatzenbichler

Der General und seine Gefolgschaft interpretieren Rock’n’Roll traditionsbewusst: Wie einst die Rolling Stones schielt man über den Atlantik, lässt sich von Blues, Country und Folk, den Aufnahmen eines John Lomax, der Beatliteratur eines William S. Burroughs, der grenzenlosen Freiheit und Unfreiheit der Vereinigten Staaten von Amerika inspirieren.

Die Kunstfigur des General Hatzenbichler – „dargestellt von, aber nicht ident“ mit Sänger Georg Hatzenbichler – wird dabei für die Haupt-Songwriter Roland Schreier und Hannes Obweger zu ihrem persönlichen Dean Moriarty: Inspiration und Antrieb, ein Sinnbild für Verlangen, Ungeduld und Hoffnung, eine liebevoll überzeichnete Projektionsfläche für knirschenden Rock’n’Roll ebenso wie dem Country geschuldete Balladen.

War und blieb es das vorrangige Ziel, den rohen, energetischen, oft ungehobelten Sound der Band möglichst direkt und unverfälscht festzuhalten, so konnten im Studio nun auch jene Aspekte umgesetzt werden, die live nicht oder nur teilweise möglich sind: Background-Gesänge, Bläsersätze, akustische Instrumente der Roots Music und vereinzelte elektronische Klänge komplettieren den zeitgemäßen Retro-Sound der Band.

Unterstützung erfuhren der General und Co. von namhaften Musikern wie Produzent Herwig Zamernik (Fuzzman, Naked Lunch), Richard Klammer (Talltones, Kunstsportgruppe Hochobir) und Clemens Wannemacher (Das Trojanische Pferd, Neuschnee, Raphael Sas).

If I Just Tried …

gh-300… ist die erste Single des kommenden Albums. Sie ist von einem knirschenden Basslauf und dem exaltierten Harp-Spiel des Generals getriebene Konfession eines Reuelosen. Es ist das augenzwinkernde „Au revoir“ eines aus einem Pariser Schlafzimmer tänzelnden Tunichtguts. Und ist es ist das zufriedene Seufzen eines auf ewig Gefangenen, der sich der so süßen Illusion der Freiheit für wenige, trügerische Augenblicke hingibt.