Cordula Simon - cc - Wolfgang Schnuderl

35 | Cordula Simon | Sammler

Für die Grazerin Cordula Simon war der 13. Mai mit ihrer Nominierung erst der aufregende Start. Als eine von zwei österreichischen Autorinnen liest sie Anfang Juli in Klagenfurt bei den 37. Tagen der Deutschsprachigen Literatur um den begehrten Bachmannpreis. Das große Zittern beginnt erst.

Die 1986 geborene Grazerin studierte deutsche und russische Philologie in Graz und Odessa (Ukraine). Sie koordiniert die Jugend-Literatur-Werkstatt in Graz, ist Mitglied der Literaturgruppe plattform, schreibt für die Sonntagsbeilage G7 der Kleinen Zeitung und den CampusGuide der Karl-Franzens-Universität Graz.

Bislang veröffentlichte sie Texte unter anderem in manuskripte, Zeit-Campus, Schreibkraft, Opus, lichtungen u.a.

An Preisen und Auszeichnungen mangelt es Simon in ihrer, noch jungen, Karriere wahrlich nicht. 2009 gelang ihr der Durchbruch mit dem 1. Preis beim Zeit-Campus Literaturwettbewerb. Es folgte der manuskripte-Förderpreis 2010 und 2011 das Reise- und Staatstipendium des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur (bmukk). 2011 gewann sie den Gustav-Regler-Förderpreis des Saarländischen Rundfunks. Im Vorjahr gewann sie erneut das Startstipendium des bmukk, den Rotahorn Literaturpreis, den Literaturförderungspreis der Stadt Graz sowie eine Prämie für ihr gelungenes Romandebüt für „Der potemkische Hund„. 2013 nahm sie am Literarischen Colloquium in Berlin teil.

Zurzeit lebt und schreibt sie in Odessa. Dem Falter berichtete sie unlängst, die meiste Zeit im Kaffeehaus zu sitzen und zu schreiben. In die Ukraine kam Simon über das Auslandssemester, bei dem sie sofort Anschluss zu lokalen Studierenden fand. Den Alltag in der Ukraine muss man sich laut Simon vorstellen „wie bei uns vor 30 Jahren. Nur dass man überall WLAN hat. Ich bleibe so lange, bis es mir keinen Spaß mehr macht oder mir das Geld ausgeht. Das kann noch ein bisschen dauern“, erklärte sie unlängst dem Falter.

„Mir hat es in der Ukraine auf Anhieb gefallen. Außerdem kann man sich dort das Leben auch als Autorin noch leisten“, meint Simon.

Sammler ist nennt sich der Text, den es diese Woche als E-Book bei den knallgelben Stickern von Projekt Ingeborg gibt. Es ist nicht Simons Bachmann-Text! Dieser darf erst während des Wettbewerbs – durch die Lesung – veröffentlicht werden.

Foto: Wolfgang Schnuderl/CC