124 | Werner Fiedler | Halim
Werner Fiedlers Kopf muss voller Geschichten sein. Und voller scheinbar beiläufig gestellter Fragen. Etwa: Stell dir vor, du wärst ein Flüchtling in Österreich. Wie würde sich das Leben anfühlen?
Oder aber: Was würde passieren, wenn Fußball plötzlich abgeschafft wäre. Ausradiert, gelöscht. Wie ginge ein Vollblut-Fan damit um?
Die Geschichten lassen Fiedler erst wieder los, nachdem er sie aufschreiben und auf Zelluloid bannen konnte. So geschehen in „Halim“, seinem aktuellen Kurzfilm, der sich dem Flüchtlingsthema anhand einer Freundschaft zwischen einem älteren Flüchtling und einem schüchternen Jungen nähert.
Oder in „Beinball“, einem Werk auf 2014, in dem Reinhard Nowak („Muttertag“, „Supernowak“) einen verzweifelten Fußballfan im plötzartig wuchtelfreien Universum gibt.
Im Haupt-, Neben- oder Wie-auch-immer-Beruf ist Werner Fiedler selbstständiger Kameramann und jobbt für österreichische TV-Stationen. Aber es klingt würdig und recht, wenn er sagt: „Mein Herz schlägt für den Film“.
Das nächste Projekt ist freilich schon in Sicht: Der erste Langfilm soll's werden. Wieder mit aktuellen Bezügen, wieder eine dieser Fiedler-Kopfgeschichten, diesmal als schwarze Komödie aufgedröselt. Es bleibt also spannend ...
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Foto: Alexander Bachmayer