102 | Markus Brandstetter | I told you we were tidal

Markus Brandstetter und Musik, das ist eine stabile und vielschichtige Langzeitbeziehung. Zum einen arbeitet der gebürtige Klagenfurter und Wahl-Wiener als freier Musikjournalist und -kritiker – und trifft sich schon mal auf ein Plauscherl mit Phil Collins, Slash oder Jimmy Page. Andererseits macht er selbst seit Jahren Musik, lange war der Singer/Songwriter samt Band unter dem Namen „Bodhii“ unterwegs. Eigentlich bis vor wenigen Tagen.

Sein eben erschienenes, drittes Album sollte wieder unter diesem Bandnamen firmieren. Aber irgendwie kam's anders: „Das Cover war schon fertig, da habe ich dem Grafiker gesagt: Klatsch da bitte doch nicht Bodhii, sondern Markus Brandstetter drauf. Nach wie vor geht ein bunter Haufen von Freunden mit mir auf die Bühne oder ins Studio, daran hat sich nichts geändert. Aber ich dachte mir, ich mache das jetzt einfach unter meinem normalen Namen.“ Ein Name, der erblich bedingt ein hohes kreatives Potenzial verspricht: Sein Vater ist der „Mann aus Pichl“, Schriftsteller Alois Brandstetter.

„I told you we were tidal“, unser Album der Woche, beschreibt der Musiker als „akustisch, spätsommerlich, melancholisch.“ Brandstetter erzählt in den sieben Folk-Pop-Songs Geschichten – übers Weggehen und Ankommen, über Dämonen im Kopf und richtig gute Zeiten. Der Musikkritiker in ihm macht derweil Pause.

„Wenn ich etwas Schönes aufgenommen habe, kann ich's gar nicht erwarten, dass die Leute das hören. Klar will man, dass das, was einem so viel bedeutet, allen gefällt – aber das spielt's eben nicht.“ Was es demnächst sicher spielt, sind Gigs in Klagenfurt: Am 16. Oktober ist Brandstetter beim Georg-Danzer-Tributeabend im Stereoclub mit von der Partie. Und für Ende des Jahres, „November oder Dezember“, ist dann ein Klagenfurt-Konzert in Planung: „Da freu ich mich schon richtig drauf.“

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Foto: Bernd Manhartseder