100 | Cornelia Travnicek | Junge Hunde
Cornelia Travnicek ist keine Kärntnerin, nein. Aber sie hat viele Fans hier und war vor zwei Jahren sozusagen Teilzeit-Klagenfurterin. 2012 las die Niederösterreicherin bei den 'Tagen der deutschen Literatur' und wurde mit dem Publikumspreis ausgezeichnet. Dem folgte im Jahr danach ein mehrmonatiges Stadtschreiber-Stipendium in Klagenfurt. Wie sich das Bachmann-Wettlesen für sie im Nachhinein anfühlt? „Es ist ein bisschen, als würde man zum ersten Mal mit seinem Partner oder seiner Partnerin auf ein Familienfest gehen.“
Derzeit geht's bei der 28-jährigen Schlag auf Schlag: Am 25. September feiert die Verfilmung ihres Debüterfolges „Chucks“ in Österreich Kinopremiere. Tatsächlich! Denn: „Ich habe mir ganz bis zum Schluss eigentlich nicht erlaubt, wirklich daran zu glauben.“ Zum Glück verlief die Zusammenarbeit mit dem Regieduo Sabine Hiebler und Gerhard Ertl „freundlich, fruchtbar und es war von Anfang an klar, dass das Team alle Freiheiten haben soll.“ Nach dem Kinostart geht's für die junge Autorin dann aber gleich im gestreckten Galopp weiter.
„Junge Hunde“ (erscheint bei DVA, 15,50 Euro) ist Travniceks zweiter Roman. Und er erscheint am 12. Oktober. Mit einem Auszug aus diesem Buch überzeugte sie schon das Bachmann-Publikum vor drei Jahren. Es geht darin um Johanna, „im Vergleich zu Mae aus Chucks eine fast stoische Figur“, die schwerwiegende Fragen für sich zu klären hat: Was ist Freundschaft? Was Familie? Verändert man sich selbst, weil sich das Wissen über die eigene Vergangenheit ändert?
Leichter fiel der Autoren das Schreiben diesmal, nach dem großen Erstlings-Erfolg, nicht: „Es hat sich als schwierig herausgestellt. Weniger wegen der Erwartungen der anderen, eher wegen der Erwartungen, die man nun selbst hat. Außerdem war's mir wichtig, einen Roman zu machen, der ganz anders ist als Chucks.“ Nachsatz: „Ich denke, das ist gelungen.“
„Junge Hunde“ im regionalen Buchhandel
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