Alfred Goubran, zuletzt auch als [goubran] bekannt, ist ein in Graz geborener, in Klagenfurt aufgewachsener und in Wien tätiger Künstler, der vielseitig und produktiv in einigen Genres tätig war und ist.

Goubran ist als Schriftsteller tätig und war auch bereits selbst Verleger (edition selene, 1993 – 2010). Zuletzt erschien das Idiotikon „Der gelernte Österreicher“. Aktuell arbeitet Goubran an einem Roman, der im Jänner 2014 erscheinen soll. Besondere Eile legt er dabei nicht an den Tag:  „Ich gehe davon aus, dass ein Roman oder eine Geschichte in einem wachsen, reifen – mit anderen Worten: der Roman ist eigentlich schon fertig, ich habe ihn aber noch nicht aufgeschrieben. Dafür reichen dann zwei Monate, denke ich.“

Seit 2010 widmete er sich verstärkt der Musik und arbeitet an einem Album. Goubran ist Singer-Songwriter deutscher Liedtexte – ein Genre, das es abseits vom Schlager immer schwer hatte.  „Die Tradition des Dichters zum Lied ist bei uns gebrochen. Nach der Deutschtümmelei der Nazis waren viele Worte unaussprechbar geworden – etwa ‚Volk‘ oder ‚Heimat‘ und speziell den 68ern war es eine Befreiung, englisch zu singen. Mit ‚People‘ hatte keiner ein Problem“, so der 49-Jährige, der versucht, vieles durch die oft zitierte Wortwaschmaschine reinzuwaschen.“

Die Verbindungen des Wahl-Wieners in den Süden brachen auch aus Wien nie ab. Seit 2010 arbeitet er mit Richie Klammer, Primus Sitter & Co. im Rahmen der Talltones zusammen. „Ich habe aus der Zusammenarbeit unglaublich viel gelernt, wie man Musik schreibt“, so der Barde.

Alfred Goubran - Foto: Arnold Pöschl

Musik habe der bärtige Hutträger aber ohnehin immer gemacht. Das Magazin musicaustria beschrieb seine markante Stimme als „tief und rau“. Sie klinge „ein wenig wie eine Mischung aus einem besser gealtertem Bob Dylan und einem tiefen Sven Regener von Element of Crime.“ Die Zeitschrift planet.tt bescheinigt ihm in einer Kurzkritik: „Österreichische Songwriterkunst mit sehr eigenständiger Note wie sie aktuell sonst vielleicht nur noch Ernst Molden erschafft.“

Nach den Talltones kam es für die erste EP zur Zusammenarbeit mit Oliver Welter und Stefan Deisenberger von Naked Lunch. „Die Zusammenarbeit war großartig. Das sind nicht nur musikalisch Profis, sondern da stimmt es auch menschlich und vom Respekt der Sache, also dem einzelnen Lied gegenüber“, so Goubran.

Alfred Goubran - Foto: Lucia Filova

Am Forstsee nennt sich der pingeb.org-Song der Woche, der sich auf der aktuellen EP befindet. Die Hynme auf das Kleinod zwischen Pörtschach und Velden entstand aus einem Gedicht, das Goubran vor zwölf Jahren schrieb. „Manchmal gibt es für Gedichte oder Texte keinen bestimmten Anlass. Man solle es einfach auf sich wirken lassen.“

Die EP gibt es übrigens nicht nur digital bei iTunes oder Amazon zu kaufen, sondern wird auch im Klagenfurter Theatercafé zum Preis von acht Euro angeboten.

Fotos: Arnold PöschlLucia Filova