Elena Messner

88 | Elena Messner | Das lange Echo

Elena Messner ist in ihrem 32-jährigen Leben schon viel herumgekommen. Die Kärntner Slowenin verbrachte ihre Kindheit in Klagenfurt/Celovec, zog dann mit der Familie nach Ljulbjana und Salzburg, studierte in Wien und arbeitet derzeit als Kulturwissenschaftlerin in Marseille. Ihr Schwerpunktinteresse liegt aber auf Zentral- und Südosteuropa. Historisch, politisch, literarisch.

„Das ist einerseits wohl biografisch begründet, ich bin zweisprachig aufgewachsen. Viele Kroatien- und Slowenienurlaube haben die Zuneigung zu der Region schon früh sehr groß werden lassen“, erzählt Messner. In ihrer Arbeit als Kulturwissenschaftlerin befasst sie sich unter anderem mit Fragen der Identität, die in der Literatur verhandelt werden. Da lag es nahe, sich selbst literarisch einzubringen. Im Vorjahr erschien ihr Debüt – gerade rechtzeitig zum Gedenken an 1914.

„Das lange Echo“ (erschienen bei Edition Atelier, 18,95 Euro) verschränkt zwei Erzählstränge miteinander – einer in der Vergangenheit, einer in der Gegenwart: Ein österreichisch-ungarischer Offizier im Ersten Weltkrieg erlebt in bitterer Verzweiflung den Zusammenbruch seines Reiches. Hundert Jahre später sitzen die Direktorin des Wiener Heeresgeschichtlichen Museums und ihre Assistentin einander im Streitgespräch über Moral und Mitleid, Verbrechen und Verantwortung gegenüber. Der Roman thematisiert sinn- und schamlos vergeudetes und zerstörtes Leben wie auch ein finsteres Kapitel der österreichischen Geschichte - und die Sehnsucht nach Aussöhnung.

Am 26. Juni wird Messner mit einer Lesung wieder einmal in ihrer Heimatstadt Klagenfurt/Celovec zu Gast sein (19 Uhr, Alter Platz, Pestsäule). Bis dahin widmet sie sich weiterhin ihren zweiten Roman, mit dem sie „in der Endphase“ steckt. Sein Schauplatz? „Eine südfranzösische Hafenstadt, inspiriert von Marseille“, berichtet Messner. Die Themen: Migration, das europäische Grenzregime, Sehnsüchte, Liebe, Freundschaft und die Möglichkeiten von Widerstand gegen Ungerechtigkeit. Wir dürfen also gespannt sein.

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Elena Messner ist Mitbegründerin

Foto: Jenny Dünser