70 | Peter Kimeswenger | Wem die Glocke schlägt

Peter Kimeswenger, Foto: Helmuth Weichselbraun

Peter Kimeswenger berichtet Tag für Tag für die Kleine Zeitung über das Zeitgeschehen in Kärnten. Nun erschien sein erster Roman, „Wem die Glocke schlägt“.

Der „Vollblut-Redakteur“ begann seine Karriere mit einer Lehre zum Versicherungskaufmann. Anschließend begegnete ihm im Abendgymnasium das Schicksal in Form einer Redakteurin der Kärntner Volkszeitung. Im Hebst 1977 erschien dort sein erster Artikel. Wie bei allen Journalisten, war es „ein kleiner Einspalter“, erinnert sich Kimeswenger. Seit 1980 ist er angestellter Journalist, seit November 1988 ist er für die Kleine Zeitung tägig. „Ich bin somit einer der dienstältesten Chronik-Redakteure Österreichs“, meint er nicht ohne Stolz.

„Ich schreibe in Bildern und bin eigentlich auch kein Schriftsteller“, erklärt der nunmehrige Schriftsteller, der sich viel lieber als „Reporter“ sieht: „Das war ich immer, das bleibe ich mein Leben lang.“ Und so berichtet Kimeswenger über das Wiederaufrollen eines Mordfalles so, als wäre es eine Zeitungsgeschichte – fundiert wie immer, nur eben viel länger.

Cover: Wem die Glocke schlägtWem die Glocke schlägt ist das das pingeb.org E-Book der Woche. Der Autor stellt aber nicht die Krimihandlung in den Vordergrund, sondern das, was sonst verloren geht: das Drumherum. Die Hauptrolle spielt das Ambiente, in das der Roman eingebettet ist. Kimeswenger schildert ausführlich Dinge und Menschen aus Piran, wo er seit Jahren ein Zweit-Domizil hat und wo er auch das Buch schrieb.

„Es gibt zahllose Bücher über Essen und Kultur im Alpen-Adria-Raum. Aber die Menschen stehen selten im Mittelpunkt“, meint Kimeswenger, der dies nun ändern will.

In einem aufgelassenen Weinkeller in der slowenischen Hafenstadt Piran wird ein Investmentbänker erhängt aufgefunden. Der österreichische Kriminalpolizist Karl Heber, der sich hier im Ruhestand den Traum von Haus und Boot erfüllt hat, macht sich auf die Spurensuche.

Raue See und raue Sitten bilden die Kulisse für dunkle Geschäfte, dubiose Machenschaften und verwobene Familienstrukturen. Heber kämpft gegen Bürokratie, Einfältigkeit und Zentralismus. Und er beweist: Ein Selbstmord muss kein solcher sein.

Der Krimi führt auch nach Klagenfurt ins Café Ingeborg Bachmann, in die Schweiz und nach Italien. Erschienen ist das Buch im Styria-Verlag und kostet 12,99 Euro.

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Foto: Helmuth Weichselbraun