55 | Janko Ferk | Der Kaiser schickt Soldaten aus

Janko Ferk studierte an der Universität Wien Rechtswissenschaften, Deutsche Philologie und Geschichte. Im Brotberuf ist er Richter am Landesgericht Klagenfurt und Honorarprofessor an der Alpen Adria Universität Klagenfurt mit dem Spezialgebiet Franz Kafka.

Über 25 Romane und Lyrik-Bände verfasste Ferk bislang, der zudem als literarischer Übersetzer tätig ist. Darüber hinaus ist er Initiator und Mitbegründer des Weblexikons der Kärntner slowenischen Literatur. Auf seine Initiative geht auch das bei Hermagoras erschienene Lexikon „Profile der neueren slowenischen Literatur in Kärnten“ zurück.

Die Idee zu seinem aktuellen Roman entstand beim Besuch seines Freundes Wolfgang Petritsch in Paris. „Er wollte sich in einem Buch mit Sarajevo von 1914 bis 2014 beschäftigen. Daraus wurde allerdings nichts, weil er sich zuvor bei einem anderen Projekt zu sehr verausgabt hat. Bei diesem Gespräch kam aber auch die Idee zu meinem Buch auf.“

Janko Ferk, Der Kaiser schickt Soldaten aus, CoverDer Kaiser schickt Soldaten aus gibt es diese Woche als E-Book-Leseprobe bei über 120 Orten in Klagenfurt sowie in allen STW-Bussen. Der „Sarajevo-Roman“ hält sich einerseits an historische Tatsachen, bringt aber auch Fiktion ein – etwa, wenn Ferk den Attentäter am Ende sagen lässt: „Ich weiß nicht, ob es meine Kugeln waren.“

Der wie ein Tagebuch aufgebaute Roman schildert nicht nur die Vorgänge rund um die Ermordung des österreichischen Tronfolgers Franz Ferdinand, sondern beleuchtet auch die Person des Attentäters, Gavrilo Princip.

Im Laufe des Romans wird wieder einmal klar, warum der Besuch aus Sicherheitsgründen eigentlich gar nicht hätte stattfinden sollen. Dass es  dennoch dazu kam, wird im Buch der Eitelkeit eines Kärntners geschuldet. Oskar Potiorek wollte als Statthalter des Kaisers in Bosnien die eigene Karriere mit dem Besuch des Thronfolgers aufpolieren. Realität oder Fiktion? Man lese selbst!

Den Roman (160 Seiten, 19,99 Euro) gibt’s nicht nur bei Amazon, sondern auch bei Styria Books, Heyn oder der Kärntner Buchhandlung. Bei pingeb.org gibt’s einige vom Autor selbst ausgewählte Kapitel als E-Book, die hoffentlich Appetit auf mehr machen. Wir wünschen gute Unterhaltung!

Foto von Janko Ferk: Sandra Agnoli