Werner Fiedler, Foto: Alexander Bachmayer

124 | Werner Fiedler | Halim

Werner Fiedlers Kopf muss voller Geschichten sein. Und voller scheinbar beiläufig gestellter Fragen. Etwa: Stell dir vor, du wärst ein Flüchtling in Österreich. Wie würde sich das Leben anfühlen?

Oder aber: Was würde passieren, wenn Fußball plötzlich abgeschafft wäre. Ausradiert, gelöscht. Wie ginge ein Vollblut-Fan damit um?

Die Geschichten lassen Fiedler erst wieder los, nachdem er sie aufschreiben und auf Zelluloid bannen konnte. So geschehen in „Halim“, seinem aktuellen Kurzfilm, der sich dem Flüchtlingsthema anhand einer Freundschaft zwischen einem älteren Flüchtling und einem schüchternen Jungen nähert. 

Oder in „Beinball“, einem Werk auf 2014, in dem Reinhard Nowak („Muttertag“, „Supernowak“) einen verzweifelten Fußballfan im plötzartig wuchtelfreien Universum gibt.

Poster Werner Fiedler Halim

Mit „Halim“ geht der Klagenfurter demnächst auf Festival-Tour. Die offizielle Premiere hebt er sich für ein hochwertiges Festival auf, welches genau, entscheidet sich dieser Tage. Für „Beinball“ dagegen hat er schon eine Auszeichnung abgeräumt: Ende 2016 gewann er den Publikumspreis für den besten Kurzfilm beim Austrian Independent Film Festival in Wien.

Im Haupt-, Neben- oder Wie-auch-immer-Beruf ist Werner Fiedler selbstständiger Kameramann und jobbt für österreichische TV-Stationen. Aber es klingt würdig und recht, wenn er sagt: „Mein Herz schlägt für den Film“.

Das nächste Projekt ist freilich schon in Sicht: Der erste Langfilm soll's werden. Wieder mit aktuellen Bezügen, wieder eine dieser Fiedler-Kopfgeschichten, diesmal als schwarze Komödie aufgedröselt. Es bleibt also spannend ...

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